Gefiederter Fächerahorn

Gefiederter Fächerahorn - Acer palmatum Dissectum

Aus der Art Acer palmatum sind die meisten japanischen Ahornarten entstanden. Acer palmatum ist eine sehr variable Art mit vielen Unterarten. Die Blätter sind leuchtend grün, etwa 4-7 cm und sitzen an 2-4 cm langen Blattstielen. In der Regel wird dieser Ahorn etwa 2 Meter hoch und hat eine breite Krone. Er ist winterhart und gedeiht in den verschiedensten Bodenarten. Acer palmatum verträgt unterschiedliche Feuchtigkeitsgrade, aber keine stauende Nässe.

Die beliebteste Zuchtform ist Acer palmatum "Dissectum Garnet". Die Eleganz dieser Zuchtform widerspiegelt sich durch ihre leichte, gespreizte Struktur. Die feingefiederten Blätter wechseln im Herbst von Purpur in leuchtendes Orange.

 

Standort: Im Frühjahr und Herbst sollte dieser Ahorn in vollem Licht stehen. Dieser helle Standort sorgt für einen schönen Frühlingsaustrieb und im Herbst für auffallende Herbstfärbungen. Im Sommer dagegen an einen halbschattigen, vor starkem Wind geschützten Platz aufstellen. Auf starken Wind reagiert der breitwachsender Fächerahorn mit braunen Blattspitzen.

Gestaltung/Stilarten: Praktisch nur in freiaufrechter-, und Literatenform bekannt.

Giessen: Wenn möglich mit kalk- und salzarmem Wasser giessen. (Regenwasser wäre gut). Schön feucht halten, aber Staunässe vermeiden. Wasserschwankungen, einmal zu nass dann wieder zu trocken, hat der Ahorn nicht gerne und wird mit braunen Blattspitzen reagieren. Auch sollte man der Ahorn am Tag, wenn die Sonne scheint nicht mit Wasser überbrausen; dies ergibt Blattflecken. Im Winter etwas sparsamer giessen, aber nie ganz austrocknen lassen.

Düngen: Nachdem sich das Laub entfaltet hat etwa einen Monat lang jede Woche mit Flüssigdünger düngen. Danach bis Anfang September alle vierzehn Tage.

Schnitt: Aufpassen, Fächerahorne stehen im Frühjahr sehr schnell im Saft; der späte Schnitt kann zu lang anhaltendes Bluten führen, was der Fächerahorn unter Umständen schädigen kann. Im Februar sollten dickere Äste entfernt werden. Mit Baumwachs sofort die Schnittstellen verstreichen, hervorragend eignet sich dazu der Baumkitt aus Japan (Im Shop erhältlich). Triebe mit zu langen Internodien werden nochmals auf die nächsten Augen zurück geschnitten. Hier kann man entscheiden, ob ein Auge mit dem Fingernagel entfernt werden muss. Jungen, sich noch im Aufbau befindlichen Pflanzen schneidet man den Zuwachs nach etwa 4 bis 6 Blattpaaren wieder auf 1 bis 2 Blattpaaren weg. Hat der Bonsai seine Endform erreicht, müssen bereits beim Öffnen der Knospen die Triebe ausgezupft werden. Warten bis die ersten zwei Blätter sich so halbe zeigen, dann mit der Pinzette die jungen Triebspitzen heraus nehmen. Es kann passieren, dass im Sommer, trotz aller Pflegemassnahmen, die meisten Blätter zu gross geraten sind. Dann bleibt meistens nichts anderes als im Juni einen totalen Blattschnitt vorzunehmen. Alle, aber denn auch alle Blätter werden weggeschnitten, der Blattstiel dagegen bleibt am Baum erhalten und fallt später ab. Dieser rigorose Schnitt führt dazu, dass der Baum sehr kleine Blätter bildet. Achtung: nur bei absolut gesunden Bonsais anwenden. Der Baum nachher 2 Wochen halbschattig aufstellen und vorsichtig giessen. Wenn nur vereinzelte Blätter zu gross sind, werden diese laufend während der Wachstumsperiode weggeschnitten. Lange Internodien zurückschneiden, um kurze Internodien zu bekommen. 

Drahten: Am besten gleich nach dem Blattschnitt im Juni. Nach einem halben Jahr wieder entfernen, nicht einwachsen lassen. Ältere Äste sollten mit Hilfe von Spanndrähten im Frühjahr, wenn der Saftstrom die Äste wieder flexibel gemacht hat, in Form gebracht werden.

Umtopfen: Umtopfen: Bis der Bonsai sich schön entwickelt hat vergehen etwa 10 bis 15 Jahre. Bis zu 10 Jahre alte Ahorn alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr mit einem Wurzelschnitt umtopfen. Erdmischung; harter Akadamaerde, Kanuma, und gewaschenes Mineralsubstrat in gleichen Teilen. Ältere Exemplare ab etwa 10 Jahre sollten aller 4 bis 5 Jahre umgetopft werden. Bei diesen Solitär-Bonsai nehmen wir dieselbe Erdmischung; harter Akadamaerde, Kanuma, und gewaschenes Mineralsubstrat in gleichen Teilen. Drainage-Abdeckgitter nicht vergessen. 

Wachstumsstörungen: Blattverbrennungen können bei grosser Hitze vorkommen. Standortwechsel oder leicht schattieren. Lange Internodien und grosse Blätter werden durch zu reichlichen Stickstoffdünger meistens in Kombination mit zu häufigen Wassergaben verursacht. Vor allem im Frühjahr sollte so wenig wie möglich gegossen werden. Ahorn reagieren auf Wind und salzhaltiges Wasser mit braunen Blattspitzen.

Pflanzenschutz: Welke oder Verticilliumkrankheit: plötzliches Verwelken der Blätter, anschliessend Absterben der Zweige, im Splintholz braune Verfärbungen des Gefässringes oder von Teilen des Gefässringes.
Teerfleckenkrankheit, Ahornrunzelschorf: auf Blättern erst gelbe, später schwarze, gelbumrandete, runzelige Flecken unterschiedlicher Grösse. Bei starkem Befall Blattabwurf. (Passiert noch gerne bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Ahornmehltau - (echter Mehltau).
Blattläuse.
Schildläuse.

Überwinterung: Der Fächerahorn ist eigentlich winterfest. Temperaturen unter -5°C können im Wurzelbereich schon schädlich sein. Da unsere Bonsais in flachen Schalen stehen ist ein Winterschutz unumgänglich. Frostfrei aufstellen aber nicht über +6°C. Wer es riskieren will, kann der Baum auch ohne Schale an einer schattigen Stelle im Garten einsenken und bei starken Minustemperaturen den Fächerahorn zusätzlich mit Laub, Zweigen, Stroh oder einer Folie abdecken.

Wenn Ahorn bereits im Winter austreiben ist Vorsicht geboten weil sie jetzt voll im Saft stehen. Wenn es dann noch Minus-Temperaturen gibt, können die mit Wasser gefüllten Zellen platzen und der Bonsai verliert ganze Astpartien oder geht sogar ganz ein.

Gut geschützt aufstellen. Heller Standort, wenn möglich nicht über 6°C. 

 

 

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