Feldahorn

Feldahorn - Acer campestre

Feldahorne sind in Mitteleuropa weit verbreitet. Dieses auch häufig in Hecken angepflanzte Gehölz zählt zu den heimischen Bäumen. Ein freistehender Feldahorn hat normalerweise einen kurzen Stamm und runde Krone. Im Herbst fällt der Feldahorn durch seine gelb-orange Herbstfärbung auf. Die Zweige sind oft mit Korkleisten versehen, ältere Stämme bilden mit der Zeit eine netzrissige, kräftige Borke.

Kein einheimisches Laubgehölz ist so gut für die Bonsaigestaltung geeignet. Die relativ kleinen drei bis fünf cm, gegenständig angeordneten bis zu fünflappigen Blätter werden bei einem Standort an der vollen Sonne genau die Grösse erreichen, die für Bonsai so wichtig ist.

 

Standort: Ganzjährig im Freien an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Stehen Feldahorne zu schattig, werden die Blätter gross und die Blattstiele zu lang. Auch ist es dann nötig sie ab und zu zu drehen, damit die Blätter nicht einseitig in einer Richtung wachsen. Sie lieben Regen und Wind, bei stauender Hitze ist er nämlich mehltauanfällig.

Gestaltung/Stilarten: Ausser der Literatenform kann der Feldahorn für alle Stilformen gebraucht werden. Als Solitär oder in Gruppen, die Ahorne sehen immer gut aus. Da oft Feldahorne aus der Baumschule stammen, kommt es viel vor, dass die Wurzeln nicht flach sondern eher halb aufrecht gewachsen sind. Diese Wurzelformen sehen sehr gut aus, wenn ein geeigneter Stein darunter eingeklemmt wird. Mit etwas Draht fixieren und ein Felsenbonsai ist geboren.

Giessen: Schön feucht halten, aber passen Sie auf, übermässig giessen führt schnell zu Staunässe, vor allem im Winter etwas sparsamer giessen.

Düngen: von Mai bis August mit organischem Bonsaidünger wie Biogold-Original.  Mit Osmocot-Düngekegeln geht dies auch. Wirkungsdauer etwa 7 Monate. Junge Feldahorne brauchen etwas mehr Dünger als ältere Solitär-Bonsai.

Schnitt: Ein Astschnitt nehmen wir in Januar-Februar vor dann führt er noch keinen Saft und kann nicht ausbluten. Ausserdem ist die Pflanze noch ohne Laub und kann bequem geschnitten werden. Achten Sie auf die Aststellung, wenn möglich sollte der Neuaustrieb nicht von anderen Trieben überdeckt werden. Je nachdem wie der Bonsai sich entwickelt, wird der Frühjahrsaustrieb zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt beschnitten. Wenn der Stamm dicker werden muss, wird ab eine Trieblänge von etwa 20 cm auf zwei bis drei Blattpaare zurückgeschnitten. Wenn man auf eine feinere Verzweigung Wert legt, so kann ab 10 cm Zuwachs schon auf ein oder zwei Blattpaare zurückgeschnitten werden. Innerhalb von zwei bis drei Wochen triebt der Feldahorn nach der Schnitt wieder aus.

Deshalb der letzte Rückschnitt Ende Juli und der darauf folgende Austrieb pinzieren, was normalerweise einen Austriebstopp bewirkt. Schneiden Sie lange Internodien rücksichtslos zurück. Ein Blattschnitt im Sommer bewirkt kleinere Blätter und eine schöne Herbstfärbung. (Siehe Kapitel Schnitt - Laubbäume)

Drahten: Die Rinde ist sehr empfindlich, so dass eigentlich nur wenn es nicht anders geht, gedrahtet wird. Der Draht muss ständig beobachtet werden, da sie sehr leicht einwächst und oft bleibende Narben hinterlässt. Besser ist es mit Spanndrähten zu arbeiten. Es ist durchaus möglich durch gezielten Rückschnitt den Feldahorn so gestalten, sodass Drahten eigentlich nicht mehr notwendig ist.

Umtopfen: Feldahorne sind vollkommen anspruchslos und wachsen in praktisch allen Erdmischungen. Junge Feldahorne sollten jedes Jahr umgetopft werden. Sie benötigen eine normale Bonsaierde BP. Ab 10-jährige Bonsais wird alle 3 bis 5 Jahre umgetopft, hier hat sich ein Gemisch aus Akadamaerde, Kanuma und gewaschenes Mineralsubstrat im Verhältnis 1:1:1 bewährt. Bester Zeitpunkt zum Umtopfen ist, wenn die Knospen anschwellen aber noch nicht aufbrechen. Sie vertragen einen kräftigen Wurzelschnitt von bis zur Hälfte des Wurzelballens.

Pflanzenschutz: Echter Mehltau - z.B. Aerofleur-Anti-Pilz-Spray einsetzen. 

Überwinterung: Der Feldahorn ist vollkommen winterhart. Er muss im Freien überwintert werden. Eine Überwinterung unter Folien oder Glas bietet genügend Schutz. Wenn Sie Bonsai zum Überwintern eingraben wollen, so passen Sie auf, dass keine Mäuse die Stämme und Wurzeln anbeissen können.

 

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