Schwarzkiefer

Schwarzkiefer - Pinus thunbergii

Die Schwarzkiefer ist in Japan weit verbreitet und kann 35 Meter hoch werden. Sie ist winterhart, hat eine extrem borkige rotlich-schwarze Rinde. Die dicken, paarweise (zweinadlige) wachsenden Nadeln sind dunkelgrün, stehen praktisch senkrecht und geben dem Baum, zusammen mit einem Gewirr aus unregelmässig, waagrechten Ästen, ein starkes charaktervolles Aussehen. Diese Kiefer wird nicht nur gerne seit jahrhunderten als Bonsai gestaltet sondern auch als Gartenbonsai in Parken und Gärten ist sie sehr beliebt.

Schwarzkiefern zu gestalten erfordert etwas mehr Geschick und Erfahrung als dies bei Laubgehölzen der Fall ist.  

 

Standort: Schwarzkiefern sind sehr lichthungrige Gehölze und wünschen auch im Winter einen hellen Standort. Da Kiefern dazu neigen bei Lichtmangel Nadeln abzustossen oder durch Lichtmangel sogar Astpartien absterben können, müssen sie unbedingt erhöht aufgestellt werden, damit die unteren Astpartien genügend Licht von unten bekommen. Stellen Sie Ihren Bonsai in genügendem Abstand von Gebäuden, Mauern und Bäumen auf, damit er ausreichend Licht von allen Seiten bekommt. Obwohl Kiefern winterhart sind, sollte sie vor Frost und kaltem Wind geschützt werden.

 

Gestaltung/Stilarten: Durch Drahten, Abspannen und Zurückschneiden sind, vielleicht ausser der Besenform, alle Stilarten möglich. Bizarre Formen wie Literaten-Stil wirken am Besten. Für Felsenbepflanzungen können Sie die Zwergformen, wie "Nishiki" nehmen.

Giessen: Während des Sommers erst wieder giessen wenn die Erde am Austrocknen ist, vermeiden Sie Staunässe. Kiefern ertragen kurze Trockenperioden sehr gut. Wenn Sie aber giessen müssen, dann recht, schauen Sie, dass das Wasser aus den Lochern gut abläuft. Während des Streckens der Nadeln wird weniger gegossen, so bleiben die Nadeln kürzer. Im Winter und im Frühjahr mässig feucht halten.

Düngen: Während des Austriebs nicht düngen. Um den Austrieb am alten Holz anzuregen und die nötige Nadeldichte zu erreichen, ist es wichtig alle drei bis vier Wochen mit Flüssigdünger von Ende des Austriebs im Frühjahr bis Ende August zu düngen. Sehr praktisch ist auch Biogold-Original, Düngerbrocken zum Auflegen: diese wirken ca. 3 Monate. 

 

Im Mai, wenn sich die versteckten Knospen zu Kerzen und Jungtrieben entwickeln, müssen sie auf das passende Mass gezupft oder geschnitten werden. Meistens wird bis 2/3 abgeschnitten.

Schnitt: Um die Nadeln kurz zu halten, Ende Juni alle zu lang ausgewachsene Triebe bis auf ein ca. 1cm langes Reststück zurückschneiden. An dem Reststück bilden sich bald kleine Knospen, die meist erst im darauf folgenden Jahr mit kürzeren Nadeln austreiben.

Von September bis November werden die Knospen mit einer Pinzette ausgeknipst. Gut platzierte und für die künftige Verzweigung interessante Knospen bleiben stehen. Sie bilden das dichte Wachstum der einzelnen Äste im kommenden Jahr. Im März/April überprüfen wir die Pflanze und unerwünschte Knospen werden ausgezupft.

Zusätzlich werden ab Mitte Oktober die Nadeln des Vorjahres (alte Nadeln) und eventuelle überzählige Zweige des Vorjahres entfernt. Die Nadeln, die sich seit dem Frühjahr gebildet haben, werden bei kräftigen Trieben auf 4 bis 5 Nadelpaare und bei schwachen Ästen, meistens im unteren Bereich, auf 7-8 Nadelpaare ausgelichtet. Der dadurch entstandene stärkere Lichteinfall regt schlafende Augen zum Austrieb an, was die Astpolster dichter werden lässt.

Im Winter können dickere Äste entfernt werden in dieser Jahreszeit tritt am wenigsten Harz aus der Schnittstelle und diese verwächst schneller als im Sommer. Eventuelle Schnittstelle mit Baumkitt für Nadelbäume abdecken. 

Drahten: Eigentlich kann das ganze Jahr über gedrahtet werden. In der Ruheperiode, Herbst/Winter, ist es aber besser zu drahten, denn da sind die Zweige problemlos zu biegen, ohne dass viel Harz aus den eventuellen Bruchstellen läuft und die Pflanze in ihrem Wachstum gehindert wird. Wenn nicht anders erwünscht sollte Sie den Draht wieder rechtzeitig entfernen. In der Regel wird nur mit Aluminiumdraht gedrahtet, dieser lässt sich wieder leicht entfernen.

Siehe auch: Drahten

Umtopfen: Alle zwei bis fünf Jahre von Februar bis Anfang Mai und September bis Ende Oktober mit einem Wurzelschnitt. Bis zur Hälfte kann ein Wurzelschnitt vorgenommen werden. Kiefern lieben eine nicht zu nährstoffreiche Erde aber wasserdurchlässige Erdmischung. Akadama- oder Kiryuerde mit etwas Bonsaierde vermischt ergibt eine gute Mischung. Etwas Pilzmycel vom alten Ballen beigeben. 

Wachstumsstörungen: Durch Staunässe oder Pilzkrankheiten im Wurzelbereich können ganze Äste verdorren. Beim Umtopfen immer ein Teil des Myzels (weisses Pilzgeflecht) wieder mit eintopfen. 

Kieferntriebsterben, Nadeln werden von der Basis aus braun, auf der Rinde kleine schwarze Sporenlager.

Kiefernschütte - April bis Mai - Nadeln erst braunfleckig, später schmale Querstreifen aufweisend. Abwerfen der Kurztriebe.


Pflanzenschutz: Gelbe Nadeln an dreijährigen Ästen sind normal. Diese werden von den Kiefern abgestossen. Werden aber die letztjährigen Nadeln gelb, so ist wahrscheinlich die Pilzkrankheit Föhrenschütte dafür verantwortlich. Normalerweise hätten diese Nadeln sowieso entfernt werden müssen. 

Wollläuse - Schildläuse

Überwinterung: Schwarzkiefern sind  winterhart sind aber trotzdem vor Frost und kaltem Wind zu schützen. Nach dem Frost unbedingt den Wasserhaushalt kontrollieren. Bei zu lange anhaltenden Frostperioden kann der Wurzelballen extrem austrocknen. Auch durch zuviel Regen (Staunässe) kann der Bonsai Schade nehmen. In Kellerräumen oder anderen halbdunklen, warmen Räumen dürfen Kiefern auf keinen Fall überwintert werden.

 

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