Nationale Bonsai und Suiseki Ausstellung 2015

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30. u. 31. Mai 2015

Kupferschmiede u. Markthalle - 3550 Langnau im Emmental 

http://www.bonsaifreunde-emmental.ch/nationale-bonsai-und-suiseki-ausstellung-2015/deutsch/

Über 150 nationale und internationale Exponate wurden in der Kupferschmiede und Markthalle von Einzelausstellern, Arbeitsgruppen und dem VSB angeschlossenen Vereinen präsentiert.

Unterstehend ein kleiner Ausschnitt. 

Goldregen - Laburnum anagryoides Medik - Hugo Berther

Urweltmammutbaum - Metasequoia glyptostroboides - René Seiler

Rotdorn - Crateagus laevigata Paul's Scarlet - Kurt Liechti

Japanische Ulme - Zelkova serrata - Walter Schmutz

Chinesische Quitte - Pseudocydonia sinensis - Mario Pedrazzetti

Bergkiefer - Pinus mugo - Stefan Gmür

Feldahorn - Acer campestre - Pius Achermann

Feldahorn - Acer campestre - Pius Achermann

Gemeine Fichte - Picea abies - Hugo Berther

Zu bewundern war auch eine schöne Suiseki-Ausstellung. 

New Talent Contest 2015

Hier im Bild Brigitte Gabi die den dritten Rang belegte.

 

Erste würde Marcel Seiler
Zweite Rang Felix Grimm 

Eine gut organisierte Ausstellung, sehr abwechslungsreich qua Bonsai-Arten und Gestaltungen. Mit einer schönen Seiseki-Ausstellung, viele kleine Exponaten zwischen den grösseren Bonsai und Händlern, die Ihre Waren feil boten. Der Wirtschaft lief auf Hochtouren und genügend Sitzplätze waren vorhanden. Der einzige Wermuttropfen; Parkplätze waren rar und kaum zu finden.

Fazit 

Eine gelungene Ausstellung, wir freuen uns auf die nächste.

 

Noelanders Trophy 2012

In Belgien wurde zum 13. Mal in Folge die Noelanders Trophy 2012 im Centrum Duurzaam Bouwen, Marktplein 1 in Heusden-Zolder, durchgeführt. Wie jedes Jahr wurden hundert der schönsten Bonsai aus ganz Europa ausgestellt.

Top-Demonstratoren wie William Valavanis und Ryan Neil aus den USA, Mauro Stemberger aus Italien (nicht am Samstag), Vaclav Novak aus Tschechien und Jorge Campos aus Spanien wurden eingeladen. Diese zeigten, alle gleichzeitig am Samstag und Sonntag, auf teilweise eindrückliche Weise, ihre Fähigkeiten. Es war wieder ein Vergnügen Walter Pall als Moderator zuzuhören.

Neben der Ausstellung war eine sehr umfangreiche Bonsai-Börse der gesamten Region aufgestellt worden. Dreißig Händler aus ganz Europa verkauften praktisch alles was das Bonsai-Herz begehrt, von der Schere, über Schalen bis hin zum halbfertigen- und fertigen Bonsai.

Die Ausstellung war in einer Halle untergebracht, gut beleuchtet und beheizt. Gestalterisch hochstehende und durchaus nicht alltägliche, interessante Bonsai aus Spanien, Frankreich, Deutschland, Holland, Spanien, England, Polen, Italien, Tschechei, Belgien und der Schweiz wurden hier gezeigt. Die ganze Ausstellung strahlte eine nicht showmässig übertriebene, sondern eine seriöse Atmosphäre aus.

Der Gewinner der Noerlanders Trophy 2012 war ein Juniperus chinensis von Luis Vallejo aus Spanien. Interessanterweise war dieser Baum vom Bonsai-Meister Masahiko Kimura aus Japan gestaltet worden.

Noelanders Trophy 2012 - Gewinner Juniperus chinensis von Lius Vallejo

Noelanders Trophy 2012 - Gewinner Juniperus chinensis von Lius Vallejo

Hier noch einige nominierte Bonsai.

Pinus sylvestris von David Benavente

Salix Babilonica von Simon Temblett

Fagus sylvatica von David Barlow

Weiter war eine gute Mischung aus Nadel- und Laubbäumen in verschiedenen abwechslungsreichen Gestaltungsformen aufgestellt worden.

 

Olive - Olea europea -

Linde - Tilia cordata - Werner Busch

Hemlockstanne - Tsuga sieboldii - Trevor Lawson

Sachalin-Fichte - Picea glehnii - David Hannah

Dreispitzahorn - Acer buergerianum -

Japanischer Ahorn - Acer palmatum - Xavier Dreux

Myrthe - Mirtus communis - Autrement Vert

Myrthe - Mirtus communis - Autrement Vert

Japanischer Rotkiefer - Pinus densiflora - Mario Komsta

Wacholder - Juniperus communis - Rijn Bécude

Eibe - Taxus cuspidata - Luis Balino

Chinesische Quitte - Pseudocydonia - Christian Przybyslki

Japanische Eibe - Taxus cuspidata - Josef Valuch

Chinesische Wacholder - Juniperus chinensis

Zwischen den Solitärbäumen waren Shohin, Beisetzer oder Tierfiguren in hoher Qualität ausgestellt. Diese Abwechslung war eine Bereicherung und wurde von dem Besucher mit Begeisterung aufgenommen und tausende Male fotografiert.

 

Shohin

Noerlanders Trophy 2012

Rhododendron

Vier Demonstratoren machten sich auf um gleichzeitig auf zwei Bühnen das Publikum ihr Können zu zeigen. Das ganze würde, durch zwei Kommentatoren in Englisch moderiert.

 

Jorge Campos aus Spanien machte sich daran einen bereits vorbereiteten Wacholder, meiner Meinung nach ein Juniperus squamata, um zu gestalten. Totholz und Saftbahnen waren bereits bearbeitet und der Baum machte einen sehr gesunden Eindruck. Weil dieser Baum sehr viele Windungen hatte, entschied sich Jorge Campos diese Windungen bei den Seitenasten zu wiederholen. Damit der Sharimiki besser zu Geltung käme, wurden einige Äste entfernt. Die restlichen Äste wurden, soweit als nötig mit eingeweichtem Bast fest umwickelt. Nun konnte mit dem Drahten angefangen werden.

Weil diese Wacholder spitze Nadeln haben hat sich Jorge Plastik-Handschuhen angezogen, die in Laufe der Demo immer mehr Löcher zeigten. Mit Spannklammern und mit Hilfe seiner Assistenten gelang es Jorge Campos in etwas weniger als vier Stunden einen schönen präsentablen Bonsai zu gestalten.

Mit Spannklammern und mit Hilfe seiner Assistenten gelang es Jorge Campos in etwas weniger als vier Stunden einen schönen präsentablen Bonsai zu gestalten

 

Simultandemo durch William Valavanis (USA)

 

William Valavanis ist bereits ein alter Hase, hat eine 40 Jährige Erfahrung ist der Besitzer und Stifter von The International Bonsai Arboretum in Rochester, New York. Er ist nicht nur ein Bonsai Artist und Lehrer aber auch noch Verleger von das Internationale BONSAI Magazin. Während seiner Demo behauptete er, dass er schon mehr Findlinge und Baumschulpflanzen durch Umgestaltung verloren hat als mancher von uns je an Bäume, sprich Bonsai besitzen werde. Er sah dies als ein ganz normaler Vorgang um noch besser zu werden. Seine Logik wurde aber nicht von allen Anwesenden mit Wohlwollen aufgenommen. In der Vergangenheit sind bei den meisten Demos die umgestalteten Bäume nach kurzer Zeit gestorben. Weil dies so oft vorgekommen ist und die Glaubwürdigkeit solcher Demo in Frage steht, hat sich der Veranstalter entschlossen keine frisch umgestalteten Bäume mehr während der Demo in einer Schale um zu topfen. Zu allererst sollte sich der Baum erholen können, was mehrere Jahren dauern kann und erst dann wird weiter geschaut und eventuell in eine Schale umgepflanzt.

Auch müssen die Demo-Bonsai, damit sie die Umgestaltung überleben können, sehr vital und gesund sein. Das bedeutet, diese Bäume sollten genügend Nadeln zum Assimilieren haben. Deshalb sollten dem Baum während der Umgestaltung, so viel wie möglich Nadeln gelassen werden.

Der Kiefer, Pinus sylverstris, von William Valavanis hat nicht so viele Nadeln wie eigentlich erwünscht gewesen wäre. Aber der „Show must go on“ und William erklärte er werde so wenige wie möglich Nadeln entfernen und auch die Äste so viel wie brauchbar behalten. Auch hier war der Meister nach vier Stunden mit seiner Arbeit fertig.

Die Vorderseite war schnell gefunden, Kaskade-Form und nach einer kurzen Diskussion über einen eventuell zu entfernenden Ast im unteren Bereich macht der Meister und sein Assistent sich daran mit Hammer und Meissel tote Äste zu entfernen. Mit einer grossen Hippe wird Jin und Sharimiki gestaltet und den nach vorne stehenden Ast mit Kupferdraht, direkt ohne Bast, umwickelt.

Mit starken Spanndrähten wird der Ast jetzt in den gleichen Winkel wie der dicke Hauptstamm fixiert. Mit dem unteren Ast passiert dasselbe und der Kiefer nimmt so grob Gestalt an. Jetzt kommt die Hauptarbeit, das Drahten der feinen Äste. Bis in den letzten Spitzen wird gedrahtet. Alles mit Kupferdraht, weil dieses viel stärker als Aluminiumdraht ist und Äste sich besser in die gewünschte Richtung biegen lassen.

Auch hier war der Meister nach vier Stunden mit seiner Arbeit fertig.

Simultandemo durch Ryan Neil (USA)

 

Dieser Ryan Neil hat einen erfrischenden Anpack, ist erst 30 Jahre alt und hat eine eigene Baumschule, wo auch Bonsaistudenten ausgebildet werden. Für sein Studium hat er allein schon 6 Jahre in Japan bei einem Großmeister gelernt.

Yamadori - Pinus mugo - Bergföhre/Bergkiefer (sehr alt).

Dieser Kiefer ist bereits sehr alt, hat aber relativ wenig Nadeln. Voraussetzung für ein gutes Gelingen ist ein sehr gesunder Baum, damit dieser die Strapazen von der Neugestaltung überlebt. Dazu gehört auch eine grosse Anzahl von Nadelbüscheln.

Jin- und Sharimiki Techniken. Mit Werkzeugen wie Hippe, Jin- und Spaltzange wird sehr zügig die Rinde von den toten Ästen entfernt. Hier wird nur abgestorbenes Holz bearbeitet.

Mit dem Dremel wird der dicke Ast bearbeitet, damit die letzten Rindenreste verschwinden. Eine Schutzbrille ist hier von Nöten. Hier merkt man schon, dieser Mann ist gut. Die Gestaltung dieses Baumes hat er bereits im Kopf, muss nicht lange nachdenken, wie es weiter gehen soll.

Die zu drahtenden Ästen werden mit in Wasser eingeweichtem Raffia- oder Naturbast fest umwickelt. Hiermit wird erreicht, dass ein Ast eine straf sitzende Bandage bekommt wie eine Stützstrumpfhose.

Spanndrähte werden eingesetzt um die Äste auszurichten. Das Ziel ist auch die Länge der Äste durch zurückbinden zu reduzieren. Weil auf der rechten Seite ein Ast fehlte, wurde kurzerhand ein aufrecht stehender Ast umgebogen, durch ein Loch zwischen zwei dicken Äste gezogen und so wunderbar mit dem bestehenden Ast eine Einheit gebildet

Jedes Ästchen wird jetzt nach unten gedrahtet und in die vorgesehene Position gebracht.

Das Schlussresultat, nach 4 Stunden intensiver Arbeit.

Diese Ausstellung war super organisiert, ideal gelegen, gut signalisiert und genügend gratis Parkplätzen waren vorhanden. Es lohnt sich das nächste Mal auch dabei zu sein.

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