Gruppen

Nichts ist so faszinierend wie Bonsai-Wälder zu gestalten.

Mit Bäumen, die von der Qualität her nicht als Solitärbonsai gebraucht werden können, ist es möglich eindrucksvolle Kompositionen zu gestalten.
Drei-, fünf-, sieben- oder X-stämmige Wälder. Bei Bonsai ist die Zahl der Bäume immer ungleich. Ob der Wald jetzt aus drei- oder einundzwanzig Bäumchen besteht, die Technik bleibt immer dieselbe. Der beste Zeitpunkt um Wälder oder Gruppen zu gestalten ist März/April, wenn die Bäume noch keine Blätter haben, aber so richtig im Saft stehen. Geeignete Pflanzen sind Lärchen, Sicheltanne, Hainbuchen, Buchen, Ulmen, Feldahorn und andere "kleinblättrige" Bäume. Für grössere Wälder können durchaus Bäume mit etwas grösseren Blättern verwendet werden.

 

Wir brauchen eine grosse, flache Schale oder Steinplatte, eine geeignete Anzahl Bäume in verschiedenen Stammdicken und Stammhöhen. Es ist nicht ratsam verschiedene Sorten in einer Waldbepflanzung zu setzen. Durch die meistens unterschiedlichen Blattgrössen ist ein harmonierendes Bild und eine Tiefenwirkung schlecht herzustellen. In einer Waldbepflanzung sollte es, für die Dynamik, immer ein Hauptbaum, ein Nebenbaum und als Gegengewicht ein etwas dünnerer und auf alle Fälle kleinerer Baum als Haupt- und Nebenbaum geben. Der Hauptbaum (auch Vaterbaum genannt) muss gross und kräftig sein, der Nebenbaum (der Mutterbaum) etwas kleiner und weniger dick. Der dritte Baum (das Kind), wie gesagt sollte kleiner als der Haupt- und Nebenbaum sein. Wenn Sie im Sinn haben mehrere Bäume noch dazu zu setzen, sollten diese Bäume wenn möglich dünner und etwas kleiner als die zwei dominierenden Bäume sein.

Als allererstes werden die drei wichtigen Bäume in die Schale platziert. Die Wurzelballen werden so weit behandelt bis das Wurzelwerk in der flachen Schale passt. Entfernen Sie nur soviel von dem Wurzelwerk als nötig. Vorher noch die Drainagesiebchen mit Draht über die Löcher anbringen. Damit die Bäumchen in der Schale fixiert werden können, sollten Sie einige dünne aber stabile Aludrähte durch die sich im Boden der Schale befindlichen Löcher ziehen. Von selber werden die Bäumchen nicht gerade in der Schale stehen können. Um das ganze etwas mehr Halt zu geben, nehmen Sie Lehmklumpen (Keto) und drucken/kleben Sie einige davon ringsum den Stamm und am Schalenboden. Mit den Fixierdrähten können Sie den Bäumen zusätzlich einen Halt geben. Die Bäume werden jetzt so in die Schale platziert; nicht in der Mitte der Schale sondern etwas aus der Mitte auf der linken- oder rechten Seite.

 

Ringsum können Sie jetzt soviel Bäume hinzufügen wie Sie es für schön und nötig halten. Setzen Sie die Bäume nicht in einem regelmässigen Abstand, sondern versuchen Sie immer ein ungleiches Dreieck mit den Bäumen zu erreichen. Der Vaterbaum können Sie im Vordergrund, so entsteht eine Tiefenwirkung, aber auch im Hintergrund stellen, die zwei weiteren Bäume (Mutter und Kind) kommen dann entweder nach hinten oder wenn der Vaterbaum hinten steht nach vorne in der Schale, aber immer in ein ungleiches Dreieck. Alle anderen Bäume jetzt in unregelmässigen Abständen dazu stellen und achten Sie darauf, dass das Ganze nicht stur wirkt. Im Wald stehen die Bäume auch nicht alle gerade. Die am Rand stehenden Bäume können leicht schräg angebracht werden. Probieren Sie ein natürliches Bild zu bekommen.

Wenn alle Bäume gut stehen und auch fixiert worden sind, können mit einer Mischung aus Bonsaierde und Akadamaerde die Löcher aufgefüllt werden. Die Baumgruppe sollte leicht erhöht in der Schale stehen. Etwas Moos auflegen und der Wald ist fertig. Vorsichtig giessen und etwa zwei bis drei Wochen schattig stellen. Erst wieder mit düngen anfangen wenn die ersten Blätter zum Vorschein kommen. Viel Spass.

Grundtechniken