Aleppo-Kiefer

Aleppo-Kiefer - Pinus hapensis

Die Aleppo-Kiefer oder See-Kiefer, kommt vor allem im Mittelmeerraum vor. Sie ist schnell wachsend, bis 15 Meter, hat einen ausladenden Wuchs, ist sehr robust und gegen Trockenheit resistent. Leider ist diese schöne zweinadelige Kiefer nicht sehr frosthart. Ihre Nadeln sind in den jungen Jahren ca. 5cm lang, sehr weich und paarweise angeordnet. Erst im Alter werden die Nadeln kräftiger und können bis 15cm lang werden. Ihre Zapfen sind rotbraun und die Rinde im Anfang grau und später rotbraun.

Kiefern zu gestalten erfordert etwas mehr Geschick und Erfahrung als dies bei Laubgehölzen der Fall ist.  

 

Aleppo-Kiefer

Standort: Aleppo-Kiefern lieben einen volsonnigen Standort. Verträgen auch grosse Hitze und starke Winden.

Da Kiefern dazu neigen bei Lichtmangel Nadeln abzustossen oder sogar Astpartien absterben können, müssen sie unbedingt erhöht aufgestellt werden, damit die unteren Astpartien genügend Licht von unten bekommen. Stellen Sie Ihren Bonsai in genügendem Abstand von Gebäuden, Mauern und Bäumen auf, damit er ausreichend Licht bekommt.

Gestaltung/Stilarten: Durch Drahten, Abspannen und Zurückschneiden sind praktisch alle Stilformen möglich. Frei aufrechte Formen (Moyogi) sind sehr schön, aber auch sogar Kaskadeformen oder, wenn das Material vorhanden ist, sind Mehrfachstämme sehr eindrucksvoll.

Giessen: Mässig, aber regelmässig. Während des Sommers die Erde gleichmässig feucht halten, vermeiden Sie aber Staunässe. Aleppo-Kiefern ertragen kurze Trockenperioden sehr gut. Während des Streckens der Nadeln wird weniger gegossen, so bleiben die Nadeln kürzer. Im Winter und im Frühjahr mässig feucht halten.

Düngen: Frühzeitig düngen im Frühjahr bewirkt das Austreiben von grossen Kerzen und langen Nadeln, was bei Jungpflanzen von Vorteil ist. Um den Austrieb am alten Holz anzuregen und die nötige Nadeldichte zu erreichen, ist es wichtig alle 14 Tage mit einem guten Bonsai-Flüssigdünger von Ende des Austriebs im Frühjahr bis Ende August zu düngen. Sehr praktisch ist auch Biogold-Original, Düngerbrocken zum Auflegen: diese wirken ca. 3 Monate. 

Schnitt: Die Aleppo-Kiefer bildet nach einem Rückschnitt sehr schnell wieder neue Knospen.

Um die Nadeln (zweinadelig) kurz zu halten im Juli-August alle zu lang ausgewachsenen Triebe ganz oder bis auf ein ca. 1cm langes Reststück zurückschneiden. An dem Reststück bilden sich bald kleine Knospen, die meist erst im darauf folgenden Jahr mit kürzeren Nadeln austreiben. Gleichzeitig werden die alten zweijährigen Nadeln weggezupft. Auch dies bewirkt Lichteinfall und Knospenbildung.

Von September bis November werden die Knospen mit einer Pinzette ausgeknipst. Gut platzierte und für die künftige Verzweigung interessante Knospen bleiben dagegen stehen. Sie bilden das dichte Wachstum der einzelnen Äste im kommenden Jahr.

Im März/April überprüfen wir die Pflanze und unerwünschte Knospen werden ausgezupft.

Im Mai, wenn sich die versteckten Knospen zu Kerzen und Jungtrieben entwickeln, müssen sie auf das passende Mass gezupft oder geschnitten werden. Meistens wird bis 2/3 abgeschnitten.

Zupfen - zweinadeliger Kiefern

Zusätzlich werden ab Mitte Oktober die Nadeln des Vorjahres (alte Nadeln) mit einer Pinzette entfernt. Die Nadeln, die sich seit dem Frühjahr gebildet haben, werden bei kräftigen Trieben auf 4 bis 5 Nadelpaare und bei schwachen Ästen, meistens im unteren Bereich, auf 7-8 Nadelpaare ausgelichtet. Der dadurch entstandene stärkere Lichteinfall regt schlafende Augen zum Austrieb an, was die Astpolster dichter werden lässt.

Drahten: Dient dazu der Kiefer optimale Wachstumsbedingungen zu geben. Durch fächerförmige Anordnung der Zweigen kann Licht und Luft in die innersten Bereichen kommen und neue Knospen werden sich bilden können. Eigentlich kann das ganze Jahr über gedrahtet werden. In der Ruheperiode, Herbst/Winter, ist es aber besser zu drahten, denn da sind die Zweige problemlos zu biegen, ohne dass viel Harz aus den eventuellen Bruchstellen läuft und die Pflanze in ihrem Wachstum gehindert wird. Achten Sie darauf, dass der Draht nicht einwächst. Bei Aleppo-Kiefern muss der Draht bereits nach ein paar Monaten wieder entfernt werden.

Siehe auch: Drahten

Umtopfen: Je nach Entwickelungsstand kann alle zwei bis drei Jahre von Februar bis Anfang Mai und September bis Ende Oktober mit einem Wurzelschnitt umgepflanzt werden. Bis zur Hälfte kann ein Wurzelschnitt vorgenommen werden. Junge Kiefern mit Bonsaierde plus 20% Akadamaerde umtopfen. Ältere Kiefern lieben eine nicht zu nährstoffreiche Erde. Akadamaerde und Bims-Kies (50% - 20%) vermischt ergibt eine gute Mischung. Etwas Pilzmycel vom alten Ballen beigeben.

Wachstumsstörungen: Durch Staunässe oder Pilzkrankheiten im Wurzelbereich können ganze Äste verdorren. Beim Umtopfen immer ein Teil des Myzels (weisses Pilzgeflecht) wieder mit eintopfen.

Kieferntriebsterben, Nadeln werden von der Basis aus braun, auf der Rinde kleine schwarze Sporenlager.

Kiefernschütte - April bis Mai - Nadeln erst braunfleckig, später schmale Querstreifen aufweisend. Abwerfen der Kurztriebe.

Wollläuse - Schildläuse

Überwinterung: Aleppo-Kiefern sind leider nicht winterhart und müssen frostfrei, an einem hellen Standort, überwintert werden. In Kellerräumen oder anderen halbdunklen, warmen Räumen haben Kiefern nichts su suchen.

 

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