Linde

Linde - Tilia

Zu dieser Gattung gehören 45 Arten stattlicher von 10-30 m, sommergrüner Bäume aus den gemässigten Regionen Asiens, Europas und Nordamerikas. Die Linden sind in unserer Landschaft überall zu finden. Als Hof- oder Dorfsbaum aber auch in Alleen sind sie anzutreffen. Einige dieser Dorflinden sind mehr als 1000-jährig. In grossen Höhen füllen sich Linden nicht wohl, sie lieben eher die flachen und hügeligen Gegende mit warmen tiefgründigen Böden. Die Bäume haben einen dicken, relativ kurzen Stamm mit starkem Wurzelanlauf und eine weit ausladende Krone. Die rundlichen bis herzförmigen Blätter sitzen an dünnen Stengeln und werden im Herbst leuchtend gelb. Im Sommer erscheinen büschelweise kleine, duftende und becherförmige, gelbliche Blüten die gerne von Bienen besucht werden. Jeder Blütenstand ist mit einem flügelartigen weisslichen Vorblatt verwachsen, das für die Windverbreitung der Früchte - kleine, runde, harte, grüne Beeren - sorgt. Aus den getrockneten Blüten und Hochblättern lässt sich Tee bereiten.

 

Die Winterlinde - Tilia cordata - bildet die kleinsten Blätter aus, weswegen sie für die Bonsaigestaltung am besten geeignet ist.

 

 

 

 

Standort: In der Natur stehen die Linden gern an der Sonne, wegen ihrer Trocken- und Salzempfindlichkeit ist für sie als Bonsai ein halbschattiger Standort vorzuziehen.

Gestaltung/Stilarten: Da die Winterlinde sehr biegsam ist, kann sie leicht geformt werden. In Prinzip sind alle Stilarten möglich. Die Besenform kommt ihrer natürlichen Form am nächsten. Natürlich können auch frei aufrechte Formen gewählt werden.

Giessen: Da die Linde sehr salzempfindlich (braune Blattränder) ist, ist es von Vorteil mit Regenwasser zu giessen. Die Linde muss feucht gehalten werden. Staunässe ist allerdings zu vermeiden.

Düngen: Damit die Linde sich wohl fühlt und sich optimal entwickeln kann, sollte sie wegen der Salzempfindlichkeit nicht mit mineralischem- sondern mit organischem Dünger versorgt werden. Bonsai-Düngekugeln aus Japan, wie Biogold original, sind dazu sehr gut geeignet und müssen in April bis Ende August aufgelegt werden.

Wenn trotzdem Mangelerscheinungen auftreten wie gelbgrüne statt dunkelgrüne Blätter kann vorsichtig mit Bonsaiflüssigdünger wie Biogold Vital nachgeholfen werden. Ab August kann der Bonsai mit einem kaliumbetonten, stickstoffarmen Dünger auf den Winter vorbereitet werden. (Herbstdünger)

Schnitt: Die Linde ist sehr schnittverträglich. Wenn richtig gedüngt wird, treibt sie sicher bis zu fünf mal im Jahr nach dem Schnitt aus. Bei der Schnitt auf die Knospenstellung achten, so können Sie die Wuchsrichtung beeinflüssen. Bei grösseren Schnittverletzungen mit Baumwachs diese verschliessen. Diese verheilen sehr schnell wenn im Frühjahr geschnitten wird. Wenn Sie Mühe mit der Blattgrösse haben, muss ein Blattschnitt vorgenommen werden. Im Juni werden alle Blätter weggeschnitten. Die Blattstiele müssen allerdings belassen werden, diese fallen nach einiger Zeit ab. Durch den Blattschnitt werden bei gut gedüngten und gesunden Linden nach einiger Zeit neue und kleinere Blätter austreiben und der nachfolgende Austrieb wird bedeutend besser sein.

Drahten: Kann während der Vegetationsperiode angelegt werden. Die Rinde ist aber sehr weich und kann dadurch sehr schnell verletzt werden. Dicke Äste können schonend mit Spanndrahten in Form gebracht werden. Der Draht muss aber sehr früh vor dem Einwachsen entfernt werden, da die sonst entstehenden Narben ein Bonsaileben lang zu sehen sind.

Umtopfen: Jüngere Linden alle 2-3 Jahre umtopfen. Ältere Bäume können alle 4-5 Jahre je nach Wachstum und Aussehen umgetopft werden. Ein Wurzelschnitt bis zur Hälfte des alten Ballens ist, damit die Nebari (sichtbares Wurzelwerk) sich gut entwickeln kann, notwendig.

Pflanzenschutz: Die Lindenspinnmilbe, Blattläuse und die Larven der Lindenblattwespe können vereinzelt oder in Massen auftreten. Sie sind mit einem üblichen Insektizid oder Akarizid gut zu bekämpfen. Blattfleckenkrankheiten, kleine, gelbe und später braun werdende Flecken kommen leider sehr oft vor. Da kann nur vorbeugend gespritzt werden.

Überwinterung: Linden sind absolut winterhart. Trotzdem ist es besser die Linde aus der Schale zu nehmen und an einem schattigen Standort im Garten einzugraben. Auf dem Balkon fühlt sie sich in einer mit Torfersatz und Sand gefüllte Kiste wohl. Bei Temperaturen unter -10°C mit trockenem Laub zusätzlichen Schutz geben. Der in der Kiste eingeschlagene Bonsai mit einer Luftpolsterfolie einpacken. Sobald aber die Frostperiode vorbei ist, Folie und Laub entfernen und der Wasserhaushalt kontrollieren. Aufpassen auf Dickmaulrüsslerlarven und Mäuse.

 

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